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Travelling Yogini macht URLAUB

  • mmende1
  • 12. Dez. 2022
  • 3 Min. Lesezeit

Urlaub…wie das klingt! Nach über einem Jahr Leben mit dem großen C schwingt da ganz vieles mit: Sehnsucht, Verheißung, Zauber, Freiheit, Abenteuer – sogar bei einer Pauschalreise mit Rundumsorglos-Paket.

Also machen wir uns nach längerer Suche und Überlegung, Überprüfung der nötigen Unterlagen und was sonst heutzutage noch dazu gehört, auf den Weg. Nach einer dann doch überraschend langen Anreise, die bis auf einen Eselkarren fast alle gängigen Verkehrsmittel beinhaltet (Taxi, Zug, Flugzeug, Bus, Fähre, noch ein Bus) kommen wir endlich an auf La Gomera. Die Hotelanlage ist wunderschön mit vielen großen und kleinen Pflanzen und zweistöckigen Bungalows, und auch sonst ist diese kleine Kanareninsel verschont geblieben von Bausünden und hässlichen Hotelbettenburgen. Sie ist vulkanisch bergig, felsig und doch sehr grün, der Strand fast ausschließlich steinig und schwarz, das Wasser klar und in allen Farben von hellblau bis dunkeltürkis eher stürmisch. Unser Hotel ist für seine weitläufige Golfanlage bekannt und bietet ausserdem noch Tennis, Tauchen, ein kleines Fitnessprogramm und Yoga an, letzteres nehme ich natürlich jeden Tag gerne in Anspruch.

Wir treffen uns in der Lobby, da ist Maria, unsere Lehrerin: klein, braungebrannt, gut gelaunt und maskiert – das ist hier überall Pflicht. Sie führt uns zu einer kleinen Wiese auf der Anlage, wo wir unsere Matten zwischen kleinen und großen Palmen, Hibiskus- und Oleanderbüschen ausrollen und unsere Masken abnehmen dürfen. Sie stellt sich vor (ihr englisch kommt mir im wahrsten Sinne des Wortes sehr spanisch vor und ich muss genau hinhören, um sie zu verstehen) und dann kommt etwas, das ich nicht erwartet habe. Sie fragt nicht nur, wer vielleicht schon einmal Yoga gemacht hat, sondern fragt auch: Was BEDEUTET Yoga für Dich? Sie erklärt, es gibt kein richtig oder falsch in der Antwort. Und sie ist ehrlich interessiert. Die zweite Überraschung: sie erklärt und erörtert vor jeder Stunde eines der „12 Laws of Karma“. Das gefällt mir – hatte ich doch eher mit einer „Turnstunde“ mit Yoga-Elementen gerechnet, also Atmen, Dehnen und mehr oder weniger gut ausgeführte Posen mit lustigen Tiernamen.

Maria hält sich an den klassischen Stundenaufbau, nimmt sich Zeit für eine kleine Anfangsmeditation, Pranayama, dann Aufwärmen und leichtes Stretching. Je nach Stunde (Restorativ/Hatha/Vinyasa/Power Yoga) und Teilnehmern folgen mehr oder weniger herausfordernde Asanas und kleine Flows. Sie gibt uns immer Optionen und schaut, dass alle Teilnehmer mitkommen und gibt hin und wieder Tipps. Eine der Herausforderungen ist auf jeden Fall der Untergrund: wir stehen auf einer Wiese mit weichem, dicken Gras und der Boden ist uneben, da wird ein Vrikshasana (Baum) schonmal zu einer krummen Palme im Sturm, es wird gekippelt und gekichert und man fällt immerhin weich ;-).

Ich genieße die Stunden, es ist traumhaft: die Blätter rauschen, eine leichte Brise kühlt und man kann viele Vögel zwitschern und die Insekten summen hören. Am Ende der Stunde, liegend in Savasana, besonders schön auf der weichen Wiese, merke ich wie jedes Mal mehr Stress und Unruhe aus den letzten Monaten von mir abfällt. Es ist immer eine bunt gemischte kleine Gruppe mit Einsteigern und Geübten, alt und jung und verschiedenen Nationalitäten. Manchmal gönne ich mir 2 Stunden hintereinander, es tut soooo gut dieses Geschenk einfach mal wieder annehmen zu können. In den letzten Monaten ist das einfach viel zu kurz bei mir gekommen, ebenso wie die eigene Praxis zuhause. Ich unterrichte sehr gerne, keine Frage, auch das ist immer ein Geschenk! ….aber Yoga auf der grünen Wiese oder direkt am Meer in der Sonne ist einfach toll.

Ansonsten ist auf La Gomera eindeutig die Natur das Highlight, wie ich finde. Ein eigenes Auto empfiehlt sich, da der Busnahverkehr nicht besonders umfangreich ist. Und man muss Kurven, viele Kurven (!) mögen, denn es gibt so gut wie keine geraden Straßen auf der Insel; immerhin sind sie gut ausgebaut. Der uralte Nebelwald, zahlreiche Wanderwege mit spektakulären Aussichten auf das Meer, den Teide auf der Nachbarinsel Teneriffa und kleine Dörfer….das hat was!


Meine Bewertung

Unterricht: 8 von 10 ********

Ort/Ausstattung: 8 von 10 ********


Hotel Jardin Tecina, La Gomera, Canary Islands



 
 
 

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