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Bombay

  • mmende1
  • 12. Dez. 2022
  • 3 Min. Lesezeit

Ich darf wieder in Indien sein – wenn auch nur kurz: knapp 24 Stunden und der Weg hin und zurück ist im wahrsten Sinne des Wortes kein Spaziergang, trotzdem freue ich mich. Ich freue mich besonders, weil wir wieder in einem Hotel untergebracht sind, das ich schon von früher kenne. Es liegt nicht nur hübsch an einem See in der Nähe des Viertels Powei, ausserhalb der Stadt; dort gibt es auch jeden Morgen eine Yogastunde bei einer ganz bezaubernden Lehrerin. Zumindest hoffe ich darauf, denn etwa 2 Jahre waren wir in einem anderen Hotel untergebracht. Schon früher habe ich ihre Stunden besucht und sehr genossen.

Die Sache hat einen kleinen Haken: die Yogastunde wurde vorverlegt und findet jetzt schon um 10 Uhr statt. Das ist in der Tat eine Anfechtung wenn man bedenkt, dass unser Flieger erst morgens um 2h landet. Bis alle Passagiere und wir ausgestiegen sind, die langwierigen Einreiseformalitäten durchlaufen und die Fahrt ins Hotel endlich geschafft sind, dämmert schon fast der neue Tag und es ist ca. 4 Uhr morgens. Zeitverschiebung gibt es natürlich auch…also noch schnell unter die lang ersehnte Dusche und ab ins Bett.


Ich wache tatsächlich kurz vor dem Weckerklingeln auf, was ich auf meine unbändige Vorfreude zurückführe. Mein Körper ist zwar nicht ganz einverstanden aber das verdränge ich schief grinsend und schlüpfe schnell in meine Yogaklamotten. 7 Stockwerke tiefer, hinter einer Tür im Fitnessbereich, befindet sich der Yoga Raum. Voll verspiegelt, neonbeleuchtet, fensterlos und ziemlich runtergekühlt von der Klimaanlage – egal, ich darf hier „echt indisches Yoga“ üben J!

Mein Herz hüpft, als ich sehe, dass es wirklich noch dieselbe Lehrerin ist und sie sich nach über 2 Jahren noch an mich erinnert und wir begrüßen uns sehr herzlich. Wir sind nur eine kleine Gruppe und es geht bald los. Und dann die Erkenntnis: ich hab die Pranayama-Stunde erwischt. Gute 30 Minuten machen wir ausschließlich Atemübungen und nach den ersten Runden Kabalabhati spüre ich bereits, wie die Energie zu mir zurückkehrt. Kabalabhati (auch „Schädelleuchten genannt, ist eine schnelle und sehr energiegeladene Atmung, bei der der Fokus auf der stossartigen Ausatmung durch die Nase liegt) im Vierfüßlerstand, in Sukhasana, in Janu-Sirs-Asana. Dazwischen laaaaaange tiefe Atemzüge – und es fühlt sich einfach großartig an! Wach-geatmet und voller Energie gehen wir dann über zu klassischem Hatha-Yoga, wir halten unsere Asanas lange und kraftvoll, fokussieren uns weiter auf unsere Atmung und Körperwahrnehmung. „Atmen ist Leben“ sagt sie, und das stimmt ja auch. Viel zu selten machen wir uns das bewusst. Ausserdem unterstützen wir dadurch die Zellerneuerung und schaffen damit tatsächlich neues Leben.

Auch darum liebe ich Yoga. Es ist einfach so unendlich viel mehr als nur Gymnastik!


Unsere Yogastunde ist mit viel Pranayama und dem klassischen Hatha-Yoga eher statisch als im Flow einer Vinyasa-Stunde, dennoch spüre ich meine Muskeln und die Kraft, die trotz der kurzen Nacht in mir steckt. Eine Herausforderung, keine Überforderung – genau mein Credo J!


Wir kommen zum Ende und dürfen uns auf unserer Matte lang ausstrecken für Savasana, ganz entspannt, die Augen geschlossen. Und dann hat unsere Lehrerin noch ein ganz besonderes Geschenk: zum Abschluss singt sie ein Mantra. Ihre klare, zarte und zugleich kräftige Stimme füllt den Raum…. Suri Krishna…. Ohne ipod, ohne tablet, ohne irgendwelche Technik und so wunder-wunderschön!

Ich spüre eine Gänsehaut. Eine ganze Armee tausender kleiner glücklicher Ameisen überrennt mich; von den Zehen bis hinauf in meine Haarwurzeln kribbelt es. Pure Yoga-Bliss, ich schwebe in Glück und Dankbarkeit. Namasté



Renaissance Hotel & Convention Center Mumbai (Powei)

Ich vergebe

Für die Yogastunde 8 von 10 ********

Für die Ausstattung 5 von 10 *****


 
 
 

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